Verpassen deutsche Manager die Blogwelle?
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Mittwoch, 11. Januar 2006
Onlinejournalismus
Sind Blogs nun wichtig für Unternehmen oder nicht? Die deutschen Manager beantworten diese Frage zumeist mit einem klaren „Nein!“ In einer Umfrage des Handelsblatt aus dem November 2005 hielten 60 % der 30-Dax-Unternehmen Weblogs für überschätzt. Ins gleiche Rohr bläst jetzt eine aktuelle Studie der Agentur LEWIS PR, die 104 Manager bei einem Seminar zu neuen Medien auch zu Blogs befragte.
Wenig überraschend haben erst 11 % der Unternehmen Blogs eingerichtet, denn gerade einmal 43 % der Befragten zählen der Studie zufolge Blogs überhaupt zu einem wichtigen Informationsmittel in der Zukunft. Und soviel, denke ich, ist allen klar, Blogs werden zukünftig eine Rolle in der Unternehmensberichterstattung spielen. Ob mit oder ohne Teilhabe der Firmen, das entscheiden die Betroffenen selbst. Wenn sie zu spät reagieren, werden sie in vielen Fällen negative Folgen erleiden. Eröffnen sie dagegen selbst einen Blog, kann ihnen dies in der Gunst der Verbraucher wichtige Pluspunkte verschaffen, ein weiteres PR-Werkzeug liefern. Allein es fehlt in Deutschland bisher der überwiegende Glaube daran. Blogs bei global expandierenden Automobilherstellern, kriselnden Profi-Sportvereinen oder übernahmebedrohten Supermarktketten, die auch noch Raum für Kritik lassen und Fehler eingestehen, sucht man (häufig) vergebens.
In Sachen Blogging kommen die Manager über die Zuschauerrolle kaum hinaus, der Blick wandert derweil in die USA. 85 Prozent der Befragten beobachten die Entwicklung der Blogs in den Staaten und die steigende Akzeptanz von ähnlichen Technologien wie RSS-Newsfeeds und Podcasting. Wann folgen die Verweigerer den Anschauungsbeispielen? In Deutschland selbst gibt es genug. Zum Beispiel in der Liste der Top 100 Business Blogs. Also nicht zögern, bloggen! Oder glauben die Manager die Blog-Blase zerplatzt so schnell, wie sie gekommen ist?
Quelle: Artikel des prportals