Berufsbild und Perspektiven
Unsere Absolventen arbeiten in einem breiten Praxisfeld, das Online-Medien, etablierte Printmedien, Radio und Fernsehen umfasst. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Arbeit in Online-Teams oder -Redaktionen. Die Arbeitsbedingungen dort sind geprägt durch eine Reihe von Besonderheiten:
- eine große Variationsbreite der Angebotstypen,
- noch größerer Zeit- und Aktualitätsdruck als in den etablierten Medien,
- Konkurrenz um Zeit, Geld und Aufmerksamkeit von Nutzerinnen und Nutzern,
- die intensive und zielgerichtete Nutzung von Social Media für die Verbreitung von Inhalten und den Dialog mit Nutzern,
- hohe, aber uneinheitliche Erwartungen an das multimediale Erzählen,
- die Erwartung, die Interaktionspotentiale von Online-Medien auszuschöpfen,
- schnelle Innovationszyklen der eingesetzten Hard- und Software,
- häufig noch unzureichende Vermarktungsmöglichkeiten
Neue berufliche Anforderungen
Im Vergleich zu den klassischen Medien stellen interaktive Medien neue berufliche Anforderungen an ihre journalistische Gestaltung. Das gilt zum einen für die grundlegenden journalistischen Tätigkeiten Recherche, Dokumentation und Aufbereitung von Inhalten. Es gilt aber auch für die Kommunikationsbeziehungen, die in den neuen Medien dialogisch oder community-orientiert angelegt sind und sich somit grundlegend von der eher einseitigen Ansprache in den klassischen Massenmedien unterscheiden.
Langfristige Trends
- Der Online-Journalismus entwickelt sich immer mehr von einer überwiegend textorientierten zur multimedialen Content-Präsentation. Insbesondere das Bewegtbild wird durch neue Techniken und größere Übertragungsbandbreiten forciert.
- Online-Redaktionen werden immer mehr in crossmediale Redaktionen integriert. Diese crossmedialen Redaktionen werden durch technische Konvergenz digitaler Medien gestützt und vorangetrieben. Jeglicher Content wird digital gespeichert und steht für diverse Ausspielkanäle zur Verfügung (z.B. mobile Applikationen, Web-TV, Interaktives Fernsehen etc.). Die Journalisten der Zukunft müssen daher professionell mit Text, Foto, Video, Audio und Animation umgehen können.
Das sagen Absolventen:
Auf was hat euch das Onlinejournalismus-Studium besonders gut vorbereitet?
„Im Onlinejournalismus-Studium habe ich so vielfältige Einblicke in jeden Bereich des Journalismus bekommen, dass ich früh wusste, welche Themen mir liegen. Durch die vielen Dozenten aus der Branche und die Praxisprojekte konnte ich schon im Studium viel ausprobieren und danach direkt durchstarten.“
Caro Lobig ist Investigativ-Journalistin und Regisseurin. Sie hat mehrere Jahre gemeinsam mit Günter Wallraff Undercover-Reportagen zu Themen wie Pflegeheimen, Online-Versandhändlern, Tierhaltung und Behinderteneinrichtungen produziert. Sie filmt mit versteckten Kameras, um Missstände aufzudecken, plant und recherchierte die Geschichten, schneidet daraus für Sender wie RTL und ZDF 45-70-Minuten Reportagen, die jeweils mehrere Millionen Zuschauer erreichen. Gemeinsam mit ihrem Partner gründete sie 2015 die Filmproduktion catamaranfilms in Köln. Inzwischen produziert sie mit ihrer Firma vor allem Dokumentarfilme fürs Kino, in denen sie Regie führt.
„Das Onlinejournalismus-Studium hat mich bestens auf meine Freiberuflichkeit als Videoproduzent und Videojournalist vorbereitet. Ich habe gelernt, trimedial zu arbeiten, Synergien zu nutzen und mich besser zu strukturieren. Durch das Studium weiß ich die sozialen Medien optimal einzusetzen, um mich und meine Arbeiten zu präsentieren. Außerdem bin ich über den Job als Tutor zu meinem Lehrauftrag als Dozent für Videoproduktion gekommen und bringe in diese Aufgabe meine Erfahrungen aus dem Studium mit ein.“
„Das Onlinejournalismus-Studium war für mich vor allem aus drei Gründen genau die richtige Wahl: Erstens wird die Faszination und Begeisterung für digitalen Journalismus geweckt und der Medienwandel von Beginn als Chance und nicht als Problem begriffen. Zweitens ist das Studium extrem praxisnah, was eine hervorragende und zielgerichtete Vorbereitung auf das spätere Berufsleben ist und im Journalismus besonders wichtig. Drittens lässt es den Studierenden den Freiraum bzw. fördert sie sogar dabei, schon während des Studiums nebenbei in Redaktionen zu arbeiten. Das kann die nötigen Türen öffnen, um den Übergang von Studium zu Berufsleben gut hinzubekommen.“
Thomas Becht ist Formatentwickler und Reporter beim Bayerischen Rundfunk , wo er zuvor auch sein trimediales Volontariat absolviert hat. Als Teil der Digitalen Formatentwicklung des BR war er zuletzt an der Entwicklung des Wissenschafts-Formats „beta stories“ für die ARD-Mediathek beteiligt, sowie an der Entwicklung des YouTube-Kanals „Lohnt sich das?“, für den er auch Reportagen als Autor umsetzt. Außerdem berichtet Becht als aktueller Reporter für alle Ausspielwege des BR.
Bildquelle: Lisa Hinder/BR
„Erstens: gutes Storytelling – egal in welchem Medium, ob im Hörfunk, im Print, als Bewegtbild oder Online und in Sozialen Medien. Und genau deswegen sollte man/frau alle Kanäle beherrschen und experimentieren – und weil sie Spaß machen! Meine Basics dafür habe ich in Dieburg gelernt. Zweitens: Kontakte – durch die praktischen Semesterprojekte mit Redaktionen konnte ich wertvolle berufliche Kontakte knüpfen – u.a. zum Hessischen Rundfunk. Das hat meinen Werdegang geprägt. Außerdem ist der Studiengang ein wunderbarer Beginn zum Netzwerken. Bis heute prägen mich meine tollen Kommiliton*innen. Und drittens: Verhandeln. Dazu gab es einen Kurs in meinem Studiengang. Ob das Praktikant*innengehalt oder später um den Traumjob. Es ist ein Thema, das gerade im Journalismus gerne unter den Tisch fällt.“
Während ihres Onlinejournalismus-Studiums arbeitete Dunja Sadaqi als Radioreporterin beim Hessischen Rundfunk und war seit ihrem Volontariat unter anderem zwei Jahre lang Junior-Korrespondentin im hr-Landtagsstudio in Wiesbaden. Seit Oktober 2019 ist sie Studioleiterin des ARD-Studios Nordwestafrika in Rabat (Marokko) und berichtet von dort als Auslandskorrespondentin.
Bildquelle: Anika Maierhöfer
“Im Studium habe ich gelernt, wie ich journalistische Format-Ideen umsetzen kann und welche Schritte nötig sind, um daraus marktfähige Produkte zu erarbeiten. Außerdem bietet der Mediencampus gute Möglichkeiten, sich zu vernetzen. Das ist für das spätere Berufsleben von Vorteil.”
Anfang 2020 hat Samba Gueye im Rahmen seiner Bachelorarbeit einen Podcast (“Parole P”) für das P Stadtkulturmagazin entwickelt. Diesen führt er seither als freier Mitarbeiter der VRM weiter. Im Dezember 2020 hat Samba den Darmstädter Journalistenpreis “Der Niebergall” in der Kategorie “Nachwuchspreis” gewonnen. Ausgezeichnet wurde seine Audio-Reportage “Eine Heinerlegende” über den verstorbenen schwarzen US-Soldaten Fred Hill, welcher in Darmstadt als Musiker und Türsteher der Goldenen Krone Kultstatus erreicht hat.
„Wenn du ein ganz klares Ziel vor Augen hast, bekommst du im Onlinejournalismus-Studium alles an die Hand, was du für deine Ausbildung und Weiterentwicklung brauchst. Dank der vielen Freiheiten bekommst du hier die Möglichkeit, dich ganz individuell zu entwickeln. Du möchtest zum Radio, zum Fernsehen oder etwas mit Online_Medien machen? Dann lernst du im Onlinejournalismus-Studium alle wichtigen Grundlagen und kannst sie nebenbei bei Werkstudenten-Tätigkeiten und Praktika anwenden. Die perfekte Mischung aus Theorie und Praxis, die vom Ehrgeiz jedes einzelnen getrieben wird. Mich hat dieses Konzept zu meinem Traumberuf begleitet.“
Lina Frank ist Mode- und Beauty-Redakteurin. Während ihres Studiums arbeitete sie drei Jahre als Social-Media-Redakteurin und Community Managerin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und nutzte die Freiheit des Studium für einige Praktika darunter Vogue, Freundin und Huffington Post.
„Im Studium konnte ich verschiedene Bereiche des Journalismus kennenlernen und herausfinden, was mir liegt – und was nicht. Gelehrt wird von Anfang an: Ohne Eigenständigkeit und Leidenschaft für Medien geht nichts. Schon früh wird zum Arbeiten neben dem Studium angeregt. So kann man erste Kontakte knüpfen und sich ausprobieren.“
„Der Studiengang legt den Schwerpunkt auf praktisches Lernen und fordert die Absolventen dazu auf, von Anfang an neben dem Studium journalistisch zu arbeiten. So habe ich meine Kontakte in die Arbeitswelt knüpfen und meine Gründungsidee entwickeln können.“