Heute schon gebloggt?
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Dienstag, 21. Oktober 2008
Onlinejournalismus
Am 19. Oktober stand der „Science Sunday“ auf der Frankfurter Buchmesse ganz im Zeichen der Wissenschaftskommunikation 2.0. „Heute schon gebloggt“ war nur eine Frage, die im Forum Wissenschaft auf dem Messegelände gestellt wurde. Unter der Moderation von Prof. Dr. Annette Leßmöllmann diskutierten Wissenschaftler, Journalisten, Sozialwissenschaftler, Philosophen und „Macher“ des Web 2.0 über Blogs, Podcasts, RSS und Wikis – vor allem über die Chancen und Risiken: Können wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Forschungsansätze über diese neuen Formate kommuniziert werden?
In Kurzvorträgen und einer Podiumsdiskussion standen die Diskutanten (darunter Altbekannte vom WJ-Tag) Rede und Antwort: Marc Scheloske und Sven Keßen für Wissenschaftsblogs, Carsten Könneker für die Blog-Plattform Scilogs, Mathias Schindler für Wikipedia, Thomas Wanhoff (über Skype zugeschaltet aus Saigon) für Podcasts und Christian Dries für Wissenschaftsjournalismus in Online-Magazinen, aber auch für das gute alte Medium Buch.
90 Minuten lang durfte gestritten werden, ob Blogs nur „eine Spielwiese für Journalisten und Wissenschaftler“ sind oder „ein Weg in eine wissensmündige Gesellschaft“. Ob Podcasts die „wunderbare Welt der Wissenschaft“ begreiflich machen oder nur Texte langfristig Wissen vermitteln können. Ob Wikipedia zum Abschreiben von vermeintlichen Fakten verleitet oder zurecht ein Recherchemittel im Journalismus ist.
In einem waren sich die Diskutanten so ziemlich einig: Wissenschaftliche Erkenntnisse existieren nur dann, wenn sie sichtbar sind. Egal in welchen Medium. „Denn eine Wissenschaft, die nicht kommuniziert (wird), gibt es nicht“.