For the records…
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Freitag, 28. April 2006
Onlinejournalismus
… sei auch erwähnt, dass „Die Welt“ zu früheren Einsichten zurückkehrt. Ein gemeinsamer Newsroom soll her, für Print und Online, bei „Welt“ und „Berliner Morgenpost“. So weit war man schon mal, fast, Ende der 90er Jahre, als unter Chefredakteur Döpfner (jetzt Springer-Vorstandskönig) die Online-Redaktion der „Welt“ im unmittelbaren Dunstkreis der Printkollegen arbeiten und auch an den meisten Konferenzen teilnehmen durfte. Dann hat man es sich wieder anders überlegt und die Online-Redakteure dorthin zurückverbannt, wo sie eigentlich hingehören: in den Container am schmutzigeren anderen Ende der Straße. Aber wer zuletzt lacht, lacht am besten, und nun sollen sie doch wieder zusammen, die Printer und die Onliner, und ratet mal, wer auf lange Sicht die Oberhand gewinnt. 🙂
Fast interessanter noch ist, dass Springer sich entschieden hat, Christoph Keese an die Spitze des Online-Teams und der gemeinsamen Redaktionsleitung von Print und Online zu setzen. Der war mal bei der „Berliner Zeitung“, dann Chefredakteur der „Financial Times Deutschland“, stieg schließlich ab zum Chef der „Welt am Sonntag“, und ist trotzdem ganz allgemein ein ziemlich kluger Kopf. Man sieht, es kommt in Mode, High Gear ins Geschirr der Online-Projekte zu spannen, mit Gero v. Randow bei der „Zeit“, Jochen Wegner beim „Focus“, und jetzt eben Keese bei Springer. Da kann man eigentlich nicht meckern.
Ach ja, und dann recyceln die Springers auch noch Jan-Eric Peters, den jetzigen Chefredakteur von „Welt“ und „Berliner Morgenpost“. Der soll künftig Chef einer neu zu gründenden Journalistenakademie werden. In der werden die 1986 gegründete Journalistenschule der Verlagsgruppe und eine neue R&D-Abteilung zusammengefasst. Von einem „Think Tank“ spricht die Pressemitteilung. „Think Tank“ klingt doch immer gut.