Es lebe der Kreislauf!
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Dienstag, 26. Juli 2005
Onlinejournalismus
Auch 2005 scheint der Herbst zur interessanten Phase in der Zeitungslandschaft zu werden. 2004 kam das Format der Tabloids auf den Markt. Bekannt vor allem aus Großbritannien, traf man nun auch in deutschen Großstädten vermehrt Menschen morgens in der Bahn mit der „kleinen Zeitungsversion“. Zwei Wochen lang hatte ich jeden Morgen die Wahl zwischen Welt kompakt oder ksta direkt – sechs Mal angeboten auf gerade mal 5 Minuten Fußmarsch zur Haltestelle.
Dann war die heiße Promotion-Phase mit Gratis-Exemplaren am Morgen und Auto-Korsos am Abend vorbei. Dachte ich.
Denn jetzt wird gemeldet – die Gratis-Zeitung kommt, mal wieder, auf den deutschen Markt. Mal wieder? Ja, denn schon zu Beginn des dritten Jahrtausends tummelten sich, allein in Köln, drei Gratis-Zeitungen. Du Mont Schauberg, Springer und der norwegische Konzern Schibsted beherrschten damals das Bild mit Gratis-Zeitungsaufstellern. Geblieben sind im Kölner Stadtbild die Automaten von Express und Bild.
Wo also soll der Weg der Zeitung hingehen? Wollen die Leser wirklich neue Formate, Gratis-Exemplare? Ist die Zeit jetzt reif für kostenlose Information – nicht, dass es die schon via Internet gäbe. Und lassen sich dadurch nicht nur die Auflagenzahlen erhöhen, sondern auch der Umsatz steigern? Sind die höheren Auflagenzahlen Reiz genug für Anzeigenkunden – sind es diese breitgefächerten Bundle-Lösungen (womöglich in Kombination mit Online-Auftritten), die den Anzeigenkunden fehlten, um wieder fleißiger Anzeigen zu schalten? Wir dürfen gespannt sein und uns künftig ganz umsonst gut informiert wissen…