Dosenfutter? Nein, danke!
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Samstag, 22. April 2006
Onlinejournalismus
Vielleicht kennt ihr das: Ein langer, arbeitsreicher Tag – dann, irgendwann, endlich Feierabend. Ihr wollt nur noch eines – abschalten, sich berieseln lassen. Und was hat das Berieselungsmedium Nummer Eins zu bieten? Nur Wiederholungen, nur Konserven.
In diesen Momenten bin ich dem Internet dankbar. Beispielsweise für das Angebot von mindestenshaltbar.net. Illustrationen. Unterhaltsame Texte. Dialektreiche Podcasts. Themen, fernab des Mainstreams. Eben Spiel, Spaß, Spannung. Nicht nur nach Feierabend – sondern auch auf dem Weg dahin, gibt es doch mittlerweile eine Möglichkeit, die Texte einer Ausgabe gesammelt zu drucken, um sie beispielsweise in der Bahn zu lesen.
Ein weiterer Linktipp – und nichts anderes als eine Sammlung solcher ist dieser Beitrag – ist Freesound. Wer gerade über seinem Webdossier sitzt, oder anderweitig ein Projekt aus der Taufe hebt, und auf der Suche nach Sounds zur Untermalung ist, der sollte mal auf der Website vorbei schauen. Doch auch jene, die nach Wochen des Schreibens und Arbeitens das Fernweh packt, werden hier fündig. Beispielsweise bei den Oceanwaves. Tab-Browsing sei Dank: Die Klangwelten lassen sich auch kombinieren – und bisweilen surreal gestalten…
Gestalten – und besonders – verändern. Damit beschäftigt sich das Portfolio auf fluideffect.com. Dass es von Veränderung nur ein kleiner Schritt zur Manipulation ist, wird auf der Website von Michael Najjar deutlich. Launched die Website, wählt „artworks“, dann „information and apocalypse“ und lasst die Bilder, die über die untere bricket-ähnliche Navigation zu erreichen sind, einen Moment auf euch wirken. Und schon gewinnt man eine Vorstellung davon, wie viel der ursprünglichen Information tatsächlich den Rezipienten erreicht – gesetzt den Fall, diese Information durchläuft mehrere subjektive Filter.
Das soll‘s von meinem heutigen Ausflug in die sehens-, hörens-, lesenswerten Weiten des www gewesen sein. Ich werde jetzt meine Nase aus dem Fenster recken und noch ein wenig der lauwarmen Frühlingsnacht erschnuppern – denn für diesen Sinn hält das Internet noch keine Site bereit. Oder kennt ihr da eine?