Bachelor! – Kreative von Nebenan
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Samstag, 28. Juli 2012
Onlinejournalismus
In unserer Serie Bachelor! stellen wir Ihnen ausgewählte Abschlussarbeiten der Absolventen des Bachelor-Studiengangs Online-Journalismus vor. Diesmal geht es um die Portrait-Reihe „Menschen in Frankfurt – Kreative von nebenan“ von Sandra Breunig und Corinna Klingler.
Das große Geld verdienen Künstler selten. Aber ihr Beruf ist ihre Passion, eine Chance, sich selbst zu verwirklichen. Die zwei Studentinnen Corinna Klingler und Sandra Breunig haben für ihre Bachelor-Arbeit an der Hochschule Darmstadt solche Künstler portraitiert.
In den etwa drei Minuten langen Stücken zeigen sie, wie neun Kreative aus Frankfurt arbeiten, was sie antreibt, was sie bewegt. „Wir wollten scheinbar normale Menschen vorstellen, um dann das Besondere an ihnen zu zeigen“, berichtet Corinna. Entstanden ist die Portrait-Reihe „Menschen in Frankfurt – Kreative von nebenan“.
Für die Stadt Frankfurt entschieden sie sich, weil sie zeigen wollten, dass die Mainmetropole nicht nur Finanzzentrum und Messestadt ist, sondern dass es neben den Wolkenkratzern und Banken noch mehr zu entdecken gibt.
Als Darstellungsform haben die zwei frisch gebackenen Online-Journalistinnen eine ganz besondere Form der Audio-Slideshow gewählt. Darin wechseln sich mit Ton unterlegte Bilder und kurze Videosequenzen ab.
„Manche Bilder wollen die Betrachter länger sehen, bei anderen Sequenzen sind Bewegungsabläufe wichtiger, deshalb haben wir uns für diese Mischung entschieden“, erklärt Sandra. Besonders die Bilder bringen Ruhe in die Slideshows, ermöglichen eine hohe Konzentration auf die Aussagen der Künstler und die dazugehörigen Bilder.
Vorgestellt werden zum Beispiel der Krimi-Autor Frank Demant, der Theatermacher Willy Praml, die Volksmusikerinnen Geschwister David, der Schauspieler Alexander J. Beck und der Tätowierer Stefan Köster. Gesucht und gefunden haben Corinna und Sandra ihre Darsteller durch Recherchen im Internet und über bestehende Netzwerke. „Anfangs hatten wir Sorge, ob wir genug spannende Künstler finden würden, aber mit jedem neuen Kontakt lernten wir neue Menschen kennen, die kreativ arbeiten und die ebenfalls Teil unserer Serie hätten sein können. Es gibt also noch viele weitere solcher Geschichten zu erzählen, unsere sind nur ein Anfang.“
Um die Fotos und Videos zu produzieren, nahmen sich die beiden viel Zeit.
Als erstes trafen sie sich mit den Künstlern zu einem Interview. An einem anderen Tag rückten sie mit einer Filmkamera und Fotokameras an. „Wir waren immer mindestens zwei Mal da, haben viele Stunden an den Drehorten verbracht“, erinnert sich Corinna. So konnten sich die Künstler an die Anwesenheit der Journalistinnen gewöhnen.
Insgesamt haben Sandra und Corinna drei Monate an dem Konzept und der Umsetzung der Video-Reihe gearbeitet. Unterstützt wurden sie dabei von ihrem Kooperationspartner, dem Hessischen Rundfunk, der die Videos nun auch veröffentlicht hat. „Uns wurden ein Betreuer, ein Programmierer und eine Grafikerin zur Seite gestellt, die uns in allen Arbeitsschritten immer unterstützt und Verbesserungsvorschläge gemacht haben“, berichtet Sandra. Auch die mit jedem Video zunehmende Begeisterung ihres Betreuers motivierte Sandra und Corinna.
Mit der Teamarbeit hatten die beiden nie Probleme. „Wir haben im Laufe des Studiums so oft zusammengearbeitet, es passt einfach, oft verstehen wir uns ohne Worte“, erzählt Sandra. Viel Erfahrung mit der Produktion von Videos sammelten sie zum Beispiel bei „Zeitraum TV“, der Web-Fernsehsendung am Mediencampus Dieburg.
Nach dem erfolgreichen Abschluss will Sandra weiter als freie Mitarbeiterin für das Main-Echo arbeiten und den neuen Master-Studiengang „Medienentwicklung“ an der Hochschule absolvieren.
Corinna arbeitet nebenher als Redakteurin für die Frankfurter Neue Presse und könnte sich gut vorstellen, später für das Fernsehen zu arbeiten. „Gerade Fotos, Film und Audio zusammenzubringen hat uns beiden unglaublich viel Spaß gemacht.“
Mit ihrer Video-Reihe haben sie für ihre berufliche Zukunft auf jeden Fall eine gute Basis geschaffen, sie haben bereits viele positive Rückmeldungen bekommen. Jetzt tüfteln die beiden an einer neuen Idee: Als nächstes wollen sie sich an eine längere Audio-Slideshow-Reportage wagen.
Fotos/Screenshots: HR