Absolventenbefragung 2013: Dieburger Journalisten sind schnell im Job
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Dienstag, 29. Oktober 2013
Onlinejournalismus
Wer an der h_da Journalismus studiert, findet schnell eine feste Stelle. Das ist das Ergebnis der jüngsten Absolventenbefragung, die sich an Online- wie auch Wissenschaftsjournalisten richtete. Die Mehrheit der fertig studierten Journalisten unterschreibt bereits innerhalb von zwei Monaten nach dem Abschluss einen regulären Arbeitsvertrag, wie eine Online-Befragung von 86 Absolventen aus dem vergangenen Sommersemester zeigt. Konzipiert haben die Analyse Kirsten Feldmann und Julia Krause, die gerade den Master „Medienentwicklung“ in Dieburg studieren.
Sie haben noch mehr Details herausgefunden: Online-Journalisten finden insgesamt schneller einen Job als Wissenschaftsjournalisten. Sie suchen aber auch öfter danach, denn die Wissenschaftsexperten entscheiden sich häufiger als ihre Kollegen für ein Aufbaustudium nach dem Bachelor. Nach einer Stelle schauen die meisten Absolventen klassisch über Anzeigen, über die sie dann meist auch in den ersten Jobs gelangen. Als Kriterien, die für ihre Einstellung wichtig waren, nennen viele neben der eigenen Persönlichkeit die Praxiserfahrung, die sie im Laufe des Studiums gesammelt haben. Über die Hälfte der Online-Journalisten nennt auch den Studiengang in Dieburg als konkreten Faktor, der entscheidend dafür war, das genau sie die Stelle bekamen.
Insgesamt nahmen 86 ehemalige Journalismus-Studierende teil, darunter 62 Online-Journalisten und 24 Wissenschaftsjournalisten. Sie waren überwiegend zwischen 21 und 35 Jahren alt und weiblich. Ihren Abschluss machte der Großteil der Befragten erst vor kurzem, sprich im Sommersemester 2012, was Langzeitvergleiche schwierig macht.
Feste Stellen vor Freiberuflichkeit und Weiterbildung
Die Befragung zeigt, wo genau die Absolventen heute arbeiten: Die meisten haben ein festes Arbeitsverhältnis; nur wenige sind selbstständig. Von den 24 befragten Wissenschaftsjournalisten arbeiteten im Sommer 2013 elf in einem regulären Beschäftigungsverhältnis. Fünf waren freiberuflich tätig und zwei absolvierten ein Volontariat. Sechs Befragte blieben an Hochschulen: in einem weiteren Bachelor, einem Aufbaustudium oder gar einer Promotion. Bei den Online-Journalisten ist das Verhältnis ähnlich: 35 der 62 Befragten arbeiteten in einem regulären Beschäftigungsverhältnis, zehn freiberuflich und sechs volontierten. Fünf studierten oder promovierten.
Knapp die Hälfte der Wissenschaftsjournalisten ist in der PR (13 von 24) und über die Hälfte der Online-Journalisten (37 von 62) im Journalismus tätig. Die meisten Absolventen arbeiten wöchentlich zwischen 31 und 40 Stunden und verdienen im Durchschnitt zwischen 2.000 und 3.000 Euro brutto im Monat.
Große Zufriedenheit mit aktueller Situation und Studium
Mit ihrer aktuellen Situation ist die Mehrheit der Befragten zufrieden: 45 von 62 befragten Absolventen des Studiengangs Online-Journalismus gaben an, sehr zufrieden oder zufrieden zu sein, 18 von 24 WJ-Absolventen bewerteten dies ebenso.
Ähnlich gut sind die Bewertungen für das Journalismus-Studium: Die Absolventen sind überwiegend zufrieden mit ihrer Ausbildung auf dem Mediencampus; die Mehrzahl würde sich wieder dafür entscheiden. Entsprechend positiv beurteilen sie mehrheitlich sowohl die Studienbedingungen wie die Studieninhalte. Besonders hervorgehoben werden die Praxisnähe und die Zahl der Projekte. Die Gruppengrößen werten die Wissenschaftsjournalisten als sehr gut – ebenso wie den Kontakt zu den Mitstudierenden. Die meisten Online-Journalisten sind, wenn auch nicht ganz so deutlich, gleicher Meinung. Absolute Geschlossenheit herrscht bei der Zeitfrage: Fast alle werden in der Regelstudienzeit fertig.
Kritikpunkte: Wissenschaftliches Arbeiten ausbauen und strenger redigieren
Trotz der guten Bewertungen gibt es auch Kritikpunkte: Viele Wissenschaftsjournalisten wünschen sich, so wie im Online-Journalismus-Studium möglich, eine Schwerpunktwahl: entweder Journalismus oder PR. Ebendiese Möglichkeit loben die Onliner in der Rückschau. Absolventen beider Studiengänge wünschen sich zudem eine stärkere Auseinandersetzung mit Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens.
Verbesserungspotential sehen die Wissenschaftsjournalisten vor allem bei den Wahlmöglichkeiten von Naturwissenschaften und Wahlpflichtfächern, im Bereich Crossmedia und beim journalistischen Texten. So wünschen sich einige nach einer ersten Eingewöhnungsphase mehr Druck beim Redigieren und Schreiben. Außerdem sollen Programme wie Photoshop und Indesign noch intensiver behandelt werden.
Von den OJ-Absolventen sind einige für eine bessere direkte Berufsvorbereitung, etwa durch Bewerbungstrainings. Außerdem solle die Benotung, etwa durch stärkere Beachtung der mündlichen Mitarbeit, auf eine breitere Basis gestellt werden. Die Abstimmung der Dozenten untereinander ist ein weiterer Punkt, den einige als verbesserungswürdig ansehen.
von Julia Krause
Foto: courosa