Mit Handkurbel ins Informationszeitalter
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Samstag, 12. November 2005
Onlinejournalismus
Das renommierte Media Lab des Massachusetts Institut of Technologie (MIT) stellt beim Weltgipfel der Informationsgesellschaft am 17. November in Tunesien den Prototyp ihres 100-Dollar-Notebooks vor. Das Notebook ist für den Verkauf in Entwicklungsländern bestimmt und soll insbesondere für Ausbildungszwecke eingesetzt werden. Außerdem wollen die Entwickler der Rückständigkeit der Dritten Welt im Informationszeitalter entgegenwirken.
Für die Entwicklung des Notebooks gründete der Vorsitzende des MIT Nicolas Negroponte die Non-Profit Organisation „One Laptop per Child“ (OLPC), die von Unternehmen wie AMD, Google, Brightstar, Redhat und News Corporation unterstützt wird.
Der Laptop wird mit Linux betrieben und basiert auf einer 500-MHz-CPU. Das Notebook beinhaltet einen Gigabyte Flashspeicher, ist WLAN-fähig und besitzt ein Farbdisplay. Zusätzlich zur normalen Stromversorgung verfügt der Rechner über eine Kurbel, die per Dynamo einen Akku auflädt. Allerdings muss für eine Laufzeit von zehn Minuten etwa eine Minute lang gekurbelt werden.
Das Gerät ist nicht im Einzelhandel erhältlich, sondern soll über staatliche und nichtstaatliche Organisationen vertrieben werden. Die Serienproduktion soll Ende 2006 anlaufen. Innerhalb eines Jahres will die Initiative etwa 15 Millionen der 100-Dollar-Notebooks ausliefern.
Ob der Laptop allerdings das Bildungsproblem der Dritten Welt löst bleibt trotz aller Vorteile fraglich. Für Bildung und Ausbildung muss es schließlich zu allererst Lehrer und Schulen geben.
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