Kleiner verspäteter Beitrag zum Filmstart des "Da Vinci Code"
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Sonntag, 21. Mai 2006
Onlinejournalismus
Vor einiger Zeit hörte ich auf einer Autofahrt von Heidelberg nach Darmstadt im Hessischen Rundfunk die Lesung eines sehr merkwürdigen Textes. Eine Art dick aufgetragener Kriminalgeschichte mit allerlei mystischen Ingredienzien. Aber das merkwürdigste war die Sprache. Es klang, als würde jemand kongenial ein Marionettentheaterstück nacherzählen – so hölzern waren die Charaktere, und so sehr klapperte jeder einzelne Satz.
Der Text war ein Auszug aus Dan Browns „Sakrikleg“. Und jetzt habe ich etwas gefunden, das meinen damaligen Eindruck professionell untermauert: Eine Sequenz von Blogeinträgen im „Language Log“, geschrieben von dem renommierten amerikanischen Linguisten Geoffrey Pullum. Der führt darin Sprachkritik auf höchstem Niveau vor. Von Dan Brown bleibt dabei nicht viel übrig.
(Nicht, dass den das besonders bekümmern wird. Wie die Amerikaner sagen würden: „He’s crying all the way to the bank.“)