Beeb Show
Ein Beitrag von
Freitag, 28. April 2006
Onlinejournalismus
Auf einem anderen Planeten – zumindest von Deutschland aus gesehen – sorgen Äußerungen eines gewissen Mark Thompson für Aufruhr. Der Mann ist Generaldirektor einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, aber das hindert ihn nicht, der Zukunft ins Auge zu blicken. Denn der Schauplatz ist Großbritannien, nicht Deutschland. Thompson ist Chef der BBC, jener ehrwürdigen Institution, die seit Jahren so gut wie alle ernstzunehmenden Preise für ihr Online-Angebot einheimst. Und er sagt Sätze wie die folgenden: “There’s a big shock coming. The second wave of digital will be far more disruptive than the first and the foundations of traditional media will be swept away, taking us beyond broadcasting.”
Thompsons Ankündigung, mit einer Großoffensive in den nächsten Jahren ein jüngeres Publikum zu adressieren, unter Verwendung einer Fülle von neuen Formaten und digitalen Technologien, hat prompt zu hysterischen Reaktionen bei der Konkurrenz geführt. Allen voran aus dem Umfeld von Rupert Murdoch, Medienmogul aus Australien. Aber wir sollten nicht vergessen, dass der die Weltherrschaft anstrebt und schon mal das Vorbild für einen der Schurken bei James Bond abgegeben hat. Also applaudieren wir lieber Mr Thompson. Hallo? ARD? Herr Gruber? Hört jemand zu?